Seltene und besondere Handwerksberufe – diese Woche: „Metallblasinstrumentenmacher/in“

Seltene und besondere Handwerksberufe – diese Woche: „Metallblasinstrumentenmacher/in“

Vor jedem Start in die Berufswelt des Handwerks stellt sich die Frage der Ausbildungswahl. Diejenigen, die ihre handwerklichen Fähigkeiten in einem besonderen Handwerksberuf ausleben möchten, können in der Rubrik „seltene und besondere Handwerksberufe“ vielleicht fündig werden. Das Magazin „Die Werkstatt“ stellt wöchentlich einen außergewöhnlichen Ausbildungsberuf vor. Diese Woche wird ein besonders seltener und klangvoller Beruf vorgestellt, der Handwerkskunst zu Musik macht.

Der Beruf Metallblasinstrumentenmacher/in ist nicht nur sehr selten, sondern erfordert neben Handwerksgeschick auch ein sensibles, musikalisches Gehör. Ein klassisches Orchester, eine Jazzband oder volkstümliche Kapelle ohne Blechblasinstrumente ist kaum denkbar. Bevor ein Musiker in die Trompete, Tuba, das Saxofon oder die Posaune bläst, müssen nicht nur musikalisches Talent und viel Übung her, sondern auch ein klangvolles und stimmechtes Blechblasinstrument.  Genau da kommt der Metallblasinstrumentenmacher zu seinem Einsatz. Denn dieser trägt die erste Verantwortung für den guten Ton. Die fachgerechte Herstellung von Blasinstrumenten aus Blech, deren Reparatur und Instandhaltung als auch das Stimmen der Instrumente gehört zu den Tätigkeiten der Metallblasinstrumentenmacher.

Die Herstellung eines Blechblasinstrumentes erfordert einiges an Fingerspitzengefühl, handwerkliches Geschick und vor allem Genauigkeit. In der 3-jährigen Ausbildung werden den Auszubildenden fachtheoretische und fachpraktische Kenntnisse vermittelt. Zur fachtheoretischen Ausbildung gehört das Zeichnen per Hand und mit CAD, Fachrechnen, Akustik aber auch Fachenglisch, Musik- und Kunstgeschichte. In der praktischen Ausbildung wird der fachgerechte Umgang mit Werkzeugen als auch das Grundwissen zur Metallbearbeitung vermittelt. Der Ausbildungsbetrieb lehrt die Handfertigkeiten des Instrumentenbaus. Diese Fertigkeiten sind das Anreißen und Zuschneiden der benötigten Blechteile, Löten, Formen, Glätten, die Fertigung der einzelnen Bestandteile als auch die Montage des Instrumentes. Da Blasinstrumente aufgrund der überwiegenden Handarbeit ihren Preis haben, ist die Reparatur und Pflege der Instrumente ebenfalls ein wichtiger Teil der Ausbildung. Dazu gehört das Ausbeulen und Richten, die Nachbearbeitung, der Austausch von defekten Einzelteilen oder die Instandsetzung der Funktionen von Ventilmaschinen. Auch das Stimmen des Instrumentes ist eine wichtige Aufgabe, die es zu erlernen gilt.

Die anspruchsvolle, duale Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher/in dauert 3 Jahre und kann in Herstellungsbetrieben oder Reparaturwerkstätten für Metallblasinstrumente absolviert werden. Die theoretische Ausbildung findet begleitend zur betrieblichen Ausbildung in Blockform in der Berufsschule statt. Die Ausbildung ohne einen begleitenden Betrieb ist auf einer Berufsfachschule in Verbindung mit Praktika möglich und dauert ebenfalls 3 Jahre in Vollzeit. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Gesellenprüfung kann man die Tonleiter höher spielen, indem man den Metallblasinstrumentenmachermeister oder Bachelor im Musikinstrumentenbau erwirbt. Wer in dieser musikalischen Handwerkskunst seine Berufung sieht, kann detaillierte Informationen zum Ausbildungsablauf und Bewerbungsverfahren auf dem Portal der Bundesagentur für Arbeit oder der Staatlichen Berufsfachschule für Musikinstrumente finden.

Weitere seltene und besondere Handwerksberufe:

Büchsenmacher/in
Naturwerksteinmechaniker/in
Uhrmacher/in
Steinmetz/in und Steinbildhauer/in
Metallbildner/in
Forstwirt/in
Stuckateur/in
Flechtwerkgestalter/in
Holzbildhauer/in
Silberschmied/in
Drechlser/in
Edelsteinschleifer/in
Böttcher/in
Hufbeschlagschmied/in

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