Seltene und besondere Handwerksberufe – diese Woche: „Drechsler/in“

Seltene und besondere Handwerksberufe – diese Woche: „Drechsler/in“

Einen außergewöhnlichen Beruf zu erlernen, ist für viele junge Leute von großem Interesse. Wer sich über besondere Handwerksberufe informieren möchte, ist in der Rubrik „seltene und besondere Handwerksberufe“ genau richtig. In dieser Woche stellt „Die Werkstatt“ einen Beruf vor, bei dem man mit dem richtigen Dreh aus eckig rund macht.

Das Drechslerhandwerk ist eines der ältesten Gewerke überhaupt. Drechsler, Elfenbeinschnitzer oder Holzspielzeugmacher bearbeiten Rohlinge aus Holz, Kunststoff, Elfenbein, Horn, Bernstein oder Perlmutt. Mit der Drechselbank und dem Meißel fertigt der Drechsler Säulen, Treppengelände, Möbelfüße, Schalen, Spielzeugfiguren und viele andere runde Gegenstände. Wer den Geruch von Holz mag, der ist in diesem Beruf gut aufgehoben, da überwiegend mit unterschiedlichen Hölzern gearbeitet wird.

Für die Ausbildung sind die folgenden Fähigkeiten nötig:

  • Geschick
  • Kraft
  • Technisches Verständnis
  • Mathematik
  • Kreativität
  • Gespür für Material und Formen
  • Genauigkeit

Bei der Ausbildung zum Drechsler kann man zwischen den Fachrichtungen Drechseln, Elfenbeinschnitzen und Holzspielzeugmachen wählen. Je nach gewählter Fachrichtung spielt das zu bearbeitende Material eine Rolle. Während der Drechsler mit der Fachrichtung Drechseln mit Holz und Kunststoffen arbeitet, kommt bei der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen Material wie Bernstein, Horn oder auch Perlmutt zum Einsatz. Wer sich insbesondere für das Holzspielzeugmachen interessiert, sollte statt der Fachrichtung besser direkt eine Ausbildung zum Holzspielzeugmacher wählen. Neben den Drechseltechniken erlernt man in dieser Ausbildung für die Herstellung von Holzspielzeugen auch das Schnitzen und Bemalen der Figuren.

Wesentliche Lerninhalte bei der Drechslerausbildung sind detaillierte Fachkenntnisse über die Werkstoffeigenschaften, die Erstellung von Produktentwürfen, das Einrichten von Maschinen und Werkzeugen sowie die Bearbeitung von Holz und anderen Werkstoffen. Die genauen Kenntnisse der Materialeigenschaften sind wesentlich für die präzise Bearbeitung und gelungene Arbeitsergebnisse. Fertigungsverfahren wie Drehen, Sägen, Bohren, Fräsen, Hobeln und Schleifen erlernt der Auszubildende in der 3-jährigen dualen Ausbildung. Dabei wird der Umgang mit der Drechselbank und dem Drechselmeißel ebenso vermittelt, wie die Bedienung der CNC-Werkezugmaschinen.

Einen Ausbildungsplatz kann man in kleinen und mittleren Handwerksbetrieben finden. Der Verband des Deutschen Drechsler- und Holzspielzeugmacherhandwerks e. V. ist da genau die richtige Adresse, um Informationen zu Ausbildungsbetrieben zu erhalten.

Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung steht die Tür zur Meisterschule ebenso offen, wie der Weg in die Selbstständigkeit. Für ein Studium der Holztechnik ist die Ausbildung die ideale Basis. Weitere detaillierte Informationen zu den Zusatzvoraussetzungen sowie den Ausbildungs- und Tätigkeitsinhalten finden sich auf dem Portal der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere seltene und besondere Handwerksberufe:

Büchsenmacher/in 
Naturwerksteinmechaniker/in
Uhrmacher/in
Steinmetz/in und Steinbildhauer/in
Metallbildner/in
Forstwirt/in
Stuckateur/in
Flechtwerkgestalter/in
Holzbildhauer/in
Silberschmied/in
Edelsteinschleifer/in
Böttcher/in
Hufbeschlagschmied/in
Metallblasinstrumentenmacher/in

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